Alexander, I am delighted that you hit upon that wonderful principle of non-doing in your technique.
John Dewey, amerikanischer Philosoph und Pädagoge
Lebenslauf Helmut Rennschuh
„Was mich bewegt, eine Ausbildung anzubieten“
Vor nunmehr fast dreißig Jahren habe ich am Klavier das erste Mal erlebt, welch gewaltigen Unterschied es macht, ob man angestrengt und angespannt ist oder ob es gelingt, offen und frei die Musik durch sich hindurchströmen zu lassen. Seitdem hat mich die Frage, wie man das eine vermeiden und das andere befördern kann, nicht mehr losgelassen. Dies ist die Frage nach einem Weg zum „Nicht-Tun“, das im alten China „wu-wei“ und von Alexander „non-doing“ genannt wurde und das eine Form von Flow ist.
Bald schon nach meinen ersten Flow-Erfahrungen am Klavier habe ich erlebt, welch große Hilfe die Alexander-Technik auf der Suche nach Nicht-Tun und hellwachem Bewusstsein sein kann. Alexanders Entdeckung hat meinem Leben Leichtigkeit, Freiheit und mehr Zeit im Hier und Jetzt geschenkt. Sie ist mir das wichtigste Werkzeug auf einem Weg geworden, den der Pädagoge Heinrich Jacoby, ein Zeitgenosse Alexanders, die „Entfaltung des Menschen“ nennt.
Ich bin sehr dankbar dafür, dass ich durch mein Unterrichten und die Buchprojekte zum Thema „Nicht-Tun“ so vieles, was mir für ein Leben in innerer Freiheit wichtig erscheint, an andere Menschen weitergeben kann und freue mich darauf, diese Arbeit durch die Ausbildung von Alexander-Lehrern nun zu vertiefen.
August 2006 mit Jeanne Day (1918-2010)
im Fenster des Unterrichtsraum spiegelt sich die schottische Landschaft
Gern denke ich zurück an meine eigene dreijährige Ausbildung in Berlin bei Danny McGowan und an ihre Fortsetzung durch viele Aufenthalte bei seiner Ausbilderin Jeanne Day in Schottland, der ich sehr viel verdanke. Ich hatte auch noch Gelegenheit fünf Alexander-Lehrer der ersten Generation, die von Alexander ausgebildet wurden, kennenzulernen und ihre Arbeit an mir selbst zu erfahren. Auch dafür bin ich sehr dankbar.
Diese alten Lehrer bei ihrer Arbeit erlebt zu haben, hat mir gezeigt, wie „Nicht-Tun“ das Beste im Menschen zum Vorschein bringen kann: Präsenz, liebevolle Achtsamkeit und Freude.